Auf Entdeckungstour - Die größte Stadt der Kanaren bietet pralle Lebenslust in gelifteten Altstadtvierteln, prächtige Plätze und Paläste, Museen und Musik aber auch grüne Oasen – und einen super Strand.
Frühmorgens saugen wir die Düfte des Südens in der Markthalle von Vegueta, dem altstädtischen Szeneviertel, ein: 82 Stände, prallvoll mit Obst und Gemüse, frischem Fisch, Käse, Honig und der berühmten Chorizo-Wurst. Wir lassen uns von scharfen Köstlichkeiten wie Mojo Rojo, der Soße aus Peperoni und Knoblauch, den Mund wässrig machen und starten nebenan bei Emiliano mit ein oder zwei Churros, den typischen fetttriefenden Krapfen, in den Tag.
Den Vormittag über sinnen wir im noch stillen Labyrinth rund um die Kathedrale zwischen der Plaza de Santa Ana und der Plaza del Pilar Nuevo der großen Vergangenheit Spaniens und der Stadt Las Palmas nach, für die prachtvolle Paläste zeugen oder die Ermita de San Antonio Abad, die älteste Kirche der Kanaren; sie steht dort, wo Kolumbus ein letztes Mal betete, bevor er sich auf den Seeweg via Gomera nach "Indien" machte.
Der Playa de las Canteras ist der Stadtstrand von Las Palmas
Kilometerlange Sandstrände, eine multikulturelle Bevölkerung und ein erstaunlich reiches Kulturangebot prägen die 400 000 Einwohner-Stadt. Ihr Hafen gehört zu den größten des Altlantiks.
Kulinarische Überraschungen
Später verlieren wir uns im Gewirr der Gassen, entdecken blumenprunkende Höfe, jeder für sich Kulisse alter Geschichten, manche auch eine kulinarische Überraschung wie die Casa Montesdeoca, das feinste, aber auch das romantischste Restaurant der Stadt, in dessen Patio man jeden Augenblick kastilische Edelleute zu höfischer Tafelmusik erwartet.
In der Zeit vor dem Mittagessen wechseln wir über den Barranco Guinguada, früher ein Fluss, heute eine Schnellstraße, von der Vegueta, dem Quartier der jungen Leute, der Maler, Dichter und Lebenskünstler, ins Triana. Dies ist das betriebsamere, elegantere, großstädtischer wirkende Viertel der beiden Altstadtteile, mit Shoppingmeilen und Fußgängerzonen wie an der Calle Mayor, die von Jugendstilfassaden gesäumt ist.
Aber auch hier locken unter alten Bäumen Cafés, in denen sich die Zeit mit kanarischer Lebensart füllen lässt, zum Beispiel bei extrem süßem Milchkaffee, dem Cortado Leche y Leche, oder einem fruchtig-herben Bier der lokalen Marke Tropical.
Hotellegenden, Museen, Kunst, Musik, der schöne Strand vor der Tür, die prächtigen Plätze und Paläste, die stilvollen Geschäfte und die rustikalen Märkte, das ist das urbane, das kulturell unglaublich vielseitige Gesicht dieser Stadt.
Aber da sind auch grüne Oasen, von Touristen aus den südlichen Urlauber-Hochburgen kaum besucht: zum Beispiel der Parque Juan Pablo mit seinen Palmen und einem idyllischen See oder der familienfreundliche Parque Doramas mit dem Museumsdorf Pueblo Canario. Und natürlich der Parque Santa Catalina, zwischen Hafen und Stadtstrand gelegen, einer der beliebtesten Treffpunkte der Einheimischen.
Um diesen Park, eigentlich eher ein großer, grüner Platz mit zahlreichen Cafés, erstreckt sich das gleichnamige Viertel, das dritte in Las Palmas, das einen Bummel lohnt. Santa Catalina ist das moderne Pendant zu Triana und Vegueta: Teures Wohn- und Büroquartier, aus dem Hochhäuser wie der markante Torre Woermann ragen, vor allem aber ist es das Ausgehviertel, das sich mit seinen vielen Bars, Clubs und Discos bis an den Strand hinzieht.
Zu den besonders geschätzten, aber kaum bekannten Perlen gehören einige Orte außerhalb der Hauptstadt. Zum Beispiel nach Santa Brigida, einen Vorort mit dörflichem Charakter, nur zwölf Kilometer südlich von Las Palmas.
Ziel ist dort der Bauernmarkt, auf dem an den Wochenenden Agrarprodukte aus der Region angeboten werden, auch Wein, der sich im lauschigen Ambiente unter Lorbeerbäumen vor einem kleinen Museum verkosten lässt.
Auf dem Rückweg in die Stadt kann man dann noch einen Stopp in Tafira Alta einlegen. Nirgendwo, so heißt es, leuchten die Vorgärten üppiger als in dieser Villensiedlung, die über eine kurvenreiche Straße zu erreichen ist.